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Belohnungsabzüge auf Umfrageportalen: Das kann man dagegen tun

Aktualisiert: 20. Mai



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Du bist bei einem oder mehreren Umfrageportalen angemeldet und freust Dich über das kleine Zusatzeinkommen. Dann fällt Dir aber auf, dass dein Guthaben nicht immer so schnell wächst, wie gedacht, weil es immer mal wieder Abzüge bereits gutgeschriebener Belohnungen gibt.

Neben dem finanziellen Schaden, nimmt dies auch die Motivation, an weiteren Umfragen teilzunehmen und stört auch das Vertrauensverhältnis zwischen Umfrageportal und Mitglied.


Was steckt also hinter diesen Abzügen? Und was kannst Du tun, um Guthaben-Abzüge zu vermeiden oder sogar rückgängig zu machen?

Dieser Artikel beleuchtet das Thema umfassend und gibt Dir wertvolle Tipps an die Hand.


Wie oft passieren Guthaben-Abzüge auf Umfrage-Seiten?

Belohnungsabzüge sind bei Umfrageportalen leider keine Seltenheit. Die genaue Häufigkeit variiert stark je nach Portal, aber auch nach dem Stil, wie Du Umfragen ausfüllst (vor allem Schnelligkeit und Sorgfalt). Fast alle unsere Tester haben schon einmal Belohnungsabzüge bei Ihren Guthaben beobachtet; sie schätzen, dass es bei jedem dritten Umfrage-Portal sogar regelmäßig passiert. Das Problem ist also weit genug verbreitet, um es ernst zu nehmen, aber nicht so gravierend, dass es die Teilnahme an Umfragen generell unattraktiv macht.


Die Gründe für Abzüge sind meist folgende:

  • Qualitätskontrollen: Umfrageportale setzen auf Qualitätskontrollen, um sicherzustellen, dass die Antworten ernst gemeint und nicht nach dem Zufallsprinzip oder unaufmerksam gegeben wurden. Diese Kontrollen beinhalten oft "Aufmerksamkeitsfragen" (sogenannte "Trap Questions" oder "Red Herings"). Beispiele hierfür sind

    • reine Aufmerksamkeitsfragen, wie z.B. "Kreuzen Sie hier bitte 'trifft eher zu' an".

    • Widersprüchliche Fragenpaare, also "Fangfragen", die man versehentlich gegensätzlich beantworten kann, z.B. "Bei technischen Neuheiten bin ich einer der ersten, die sie kaufen und ausprobieren" und weiter hinten im Fragebogen dann "Neue Produkte lasse ich lieber erst andere kaufen und kaufe erst selbst wenn sie ausgereift sind."

    • Unwahrscheinlichkeitsfragen, die zwar theoretisch z.B. mit "ja" beantwortet werden könnten, aber wo es viel wahrscheinlicher ist, dass jemand einfach nicht wahrheitsgemäß zugestimmt hat, wie z.B. unter "Hobbys" die Freizeitbeschäftigung "Taschenkrebse sammeln" angekreuzt hat.

  • Doppelte Teilnahmen: Manche Studienveranstalter buchen Ihre Teilnehmer aus verschiedenen Umfrageportalen. Dann kann es dazu führen, dass man mehrfach zur gleichen Umfrage eingeladen wird und diese versehentlich zweimal ausfüllt, was aber nicht erlaubt ist. Werden nachher die Daten der Fragebögen auf Mehrfachteilnahmen untersucht, wird dies bemerkt, durch z.B. gleiche Kombinationen aus Geburtsdatum und Postleitzahl, Betriebssystemnummern, IP-Adressen o.Ä.

  • Geschwindigkeit: Wenn Du eine Umfrage zu schnell durchläufst, kann das Portal vermuten, dass Du den Fragebogen nicht sorgfältig gelesen und damit bearbeitet hast. Entweder sie richten sich nach einem vom Studienveranstalter vorgegebenen Wert (z.B. "wer diesen Fragebogen in weniger als 120 Sekunden ausfüllt, kann ihn unmöglich verstanden haben") oder sie sortieren einfach die z.B. 5% schnellsten Ausfüller aus und akzeptieren deren Fragebögen nicht - egal, ob diese wirklich "zu schnell" waren oder nicht. Das ist den Umfrageteilnehmern gegenüber zwar nicht fair, ist aber gängige Praxis.

  • Widersprüche zum Profil: Man wird auf Grundlage seines Mitgliederprofils zu Umfragen eingeladen. Normalerweise wird zu Beginn eines Fragebogens nochmal kurz abgeprüft, ob man noch immer die Anforderungen für den Fragebogen erfüllt (z.B. ob man einen Hund hat) und dann eben zugelassen oder nicht. Aber manchmal findet diese Prüfung erst beim Durchsehen aller Daten statt. Widersprüche entstehen dann zum Beispiel bei

    • veralteten Profilangaben: Wenn der Hund inzwischen verstorben ist und man wahrheitsgemäß in einer Umfrage angibt, kein Haustier zu haben, man aber wegen seiner (veralteten) Angabe im Mitgliederprofil als Hundehalter eingeladen wurde.

    • Teilnahme vom falschen Standort: Der aktuelle Standort ist normalerweise über die IP-Adresse des Geräts bestimmbar, mit dem man gerade an einer Umfrage teilnimmt. Befindet man sich aber gerade im Ausland, führt dies meist zur sofortigen, manchmal aber aber auch erst nachträglichen Disqualifikationen, da man nämlich auch in seiner Eigenschaft als Bewohner eines bestimmten Landes oder Region eingeladen wurde und beispielsweise überprüft werden soll, ob bestimmte Werbung dort wahrgenommen wurde. Teilnahmen aus dem Ausland (z.B. im Urlaub) sind daher kaum möglich und wenn doch, führen sie manchmal zu nachträglichen Disqualifikationen.

    • Nutzung von VPNs: VPN steht für "Virtual Private Network" und ist eine nützliche Erweiterung von Sicherheitssoftware, aber auch einfach, um sich sicher von Zuhause mit seinem Büro verbinden zu können. Ein VPN kann eine eigene, neue IP-Adresse zur Verfügung stellen, die keine Rückschlüsse auf den eigenen Standort erlaubt. Sie kann auch gezielt benutzt werden, um vorzutäuschen, dass man sich in einem anderen Land aufhalten würde. Umfrageportale verbieten in der Regel die Anwendung dieser Dienste und prüfen teilweise auch, ob diese überhaupt auf Deinem Gerät installiert sind. Schon dies reicht aus, um einen Fragebogen schnell zu beenden oder führt zu nachträglichem Ausschluss und Abzügen bereits gezahlter Boni.


Tipps zur Vermeidung von Abzügen auf Umfrageseiten


  • Lies die Fragen sorgfältig: Du kannst davon ausgehen, dass in den meisten Studien Fragen gestellt werden, die nur dazu da sind zu prüfen, ob die Ausfüller auch aufmerksam waren. Nimm Dir Zeit, um jede Frage vollständig zu verstehen, bevor du antwortest.

  • Sei ehrlich und konsistent: Gib ehrliche Antworten, die mit Deinen bisherigen Angaben übereinstimmen. Denke dabei auch an die Angaben, die Du in Deinem Profil hinterlegt hast. Vermeide Widersprüche. Es gibt leider auch schlechte Fragebögen, die es einem schwer machen, konsistent zu antworten. Manchmal klingt die ehrliche Antwort dann widersprüchlicher als eine unehrliche Antwort. Hier denke ich persönlich auch manchmal: Wer schlecht fragt, muss sich auch nicht wundern, wenn er inkonsistente oder unehrliche Antworten bekommt. Trotzdem: Im Zweifel würde ich auch dann bei der Wahrheit bleiben.

  • Achte auf die Ausfüll-Geschwindigkeit: Zu schnelles Durchklicken wird oft als mangelnde Sorgfalt gewertet. Dabei gibt es erwiesenermaßen eine große Bandbreite von Lese- und Bearbeitungsgeschwindigkeiten. Gehört man wirklich zu den "Schnelllesern", würde ich empfehlen, vor dem Beantworten der letzten Frage einfach 2 Minuten zu warten, bevor man den Fragebogen abschließt, einfach um die Gesamtausfüllzeit "unverdächtiger" zu machen. Besser noch: Nach jedem Fragenbildschirm ein paar Sekunden warten, falls die Bearbeitungszeiten pro Seite geprüft werden.

  • Ab der 3. Minute auf "vertraute" Fragen achten: Gerade weil am Anfang der meisten Fragebögen immer wieder die gleichen Fragen nach Alter, Geschlecht usw. gestellt werden, geht man erst einmal nicht von einem identischen Fragebogen aus, wenn einem etwas bekannt vorkommt. Der "Vorbefragungsteil", der so oft ähnlich aufgebaut ist, sollte aber nach allerspätestens 2 bis 3 Minuten vorbei sein. Wenn Du dann noch immer meinst, Fragen wiederzuerkennen, dann solltest Du über einen Abbruch nachdenken und Dir die Zeit sparen. Etwas anderes ist es, wenn es schon einige Wochen oder sogar Monate her ist, dass Du den gleichen Fragebogen schon einmal ausgefüllt hast. Dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Überprüfung, wie sich z.B. Deine Meinung über eine Marke vielleicht geändert hat.

  • Lies die Nutzungsbedingungen: Mache dich mit den Regeln des jeweiligen Portals vertraut, um Verstöße zu vermeiden.

  • Vermeide VPNs und Proxy-Server: Schon das Vorhandensein dieser Tools auf dem Gerät kann als Versuch gewertet werden, die Standortüberprüfung zu manipulieren und zu einem Abzug führen.

  • Halte deine Profil-Informationen aktuell: Stelle sicher, dass deine Profilinformationen korrekt und aktuell sind, um ungewollte Widersprüche und unpassende Einladungen zu vermeiden.

  • Wähle seriöse Portale: Konzentriere dich auf etablierte und vertrauenswürdige Umfrageportale mit transparenten Regeln und einem guten Kundensupport. Hierfür gibt Dir Smart Surveys zu jedem Umfrageportal eine Einschätzung in den Tester-Feedbacks.


Abzüge zurückerhalten von den Panelbetreibern


Abzüge geschehen in aller Regel, indem der Studienveranstalter Fragebögen prüft und anhand bestimmter Qualitätskriterien bestimmte Fragebögen ablehnt und diese auch nicht bezahlen möchte. Der Betreiber des Umfrage-Portals lädt diese Liste in sein System und dann werden automatisiert bei denjenigen Teilnehmern Abzüge vorgenommen, deren Fragebögen nicht angenommen wurden. Aber solche Abzüge können ungerechtfertigt sein. Wenn zum Beispiel einfach die 5% schnellster Ausfüller pauschal abgelehnt werden, sagt dies noch nichts darüber aus, ob diese 5% wirklich extrem schnell ausgefüllt haben. Es handelt sich ja nur um einen Vergleich zu den restlichen Fragebögen.

Es lohnt sich eigentlich immer, wenn man einen ungerechtfertigten Abzug vermutet, den Support höflich aber sachlich zu kontaktieren und Aufklärung zu verlangen. Dies wird in vielen Fällen aus folgenden Gründen funktionieren:


  • Fehlende Einblicke des Supports: Der Support kann in vielen Fällen gar keine sachliche Prüfung vornehmen, weil Dein Fragebogen aus Datenschutzgründen zumindest pseudonymisiert worden ist. Es sieht nur einen Vermerk und ggf. einen Hinweis, weshalb die Qualität angezweifelt wird. Wenn ihm dieser Vermerk kein Gegenargument liefert, könnte er seinen Ermessensspielraum zu Deinen Gunsten nutzen.

  • Support unter Leistungsdruck: Support-Mitarbeiter werden oft anhand von Kriterien gemessen, die Dir in die Karten spielen:

    • Er möchte möglichst viele Anfragen "lösen", die gestellt werden. Der Mitarbeiter ist also selbst an einer schnellen Lösung interessiert

    • Er möchte gut bewertet werden: Oftmals gibt es nach dem Kontakt mit dem Support eine Bewertungsanfrage, dessen Punkte der Abteilung oder sogar dem spezifischen Mitarbeiter zugerechnet werden. Teilweise berechnen sich hieraus auch finanzielle Boni.

    • Er möchte Eskalation vermeiden: Abhängig von der Unternehmensstruktur, hat der Support-Mitarbeiter einen Team-Vorgesetzten, dem gegenüber er sich verantworten muss, wenn ein unzufriedenes Mitglied sich über seinen Support an höherer Stelle oder auch beim Verbraucherschutz beschwert.

  • Aufwands-Ertrags-Abwägung: In der Regel haben Support-Mitarbeiter ein gewisses Budget für Gutschriften. Mit diesem Budget müssen sie natürlich auch haushalten, aber letztlich kostet es den Betreiber des Umfrageportals nur ein paar Cent oder Euro, den Fall schnell zu Deiner Zufriedenheit abschließen zu können. Allein die Arbeitszeit für einen erneuten E-Mail-Wechsel mit dem Support-Mitarbeiter würde mehr kosten als eine Entschädigung.


Wenn Du diese Regeln beherzigst, kannst Du einen guten Teil der Belohnungsabzüge von vornherein verhindern oder zurückerhalten. Viel Erfolg!


Disclaimer: Dieser Artikel dient lediglich zu Informationszwecken und stellt keine Rechtsberatung dar. Die Regeln und Bedingungen der Umfrageportale können sich ändern. Es ist wichtig, sich regelmäßig über die aktuellen Bestimmungen zu informieren.


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